29. März
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Eine umtriebige Prinzessin

Vor mehr als 300 Jahren …

… am westlichen Fuß des Spreebogens: Der kleine Ort Lietzow, eine Viertelstunde Fußweg von deinem Grundstück entfernt. Wo bald dein neues Zuhause am Flussufer entsteht, gab es damals nur Wald und Acker. Aber das ruhige Dorfleben änderte sich bald radikal.

Die umtriebige Prinzessin Sophie Charlotte aus Hannover bekam nach der Hochzeit von ihrem Gemahl Kurfürst Friedrich III. das Dorf Lietzow geschenkt. Sie baute sich ein Schloss und nannte es „Lietzenburg“. Unterhalb unseres Charlottenbogens führte nun ein Weg von Berlin dorthin.  Einige Jahre vor ihrem Tod wurde die Prinzessin zur Königin – gekrönt von ihrem Gatten. Wenn der König seine Königin besuchte (angeblich nur, wenn sie ihn ausdrücklich einlud), fuhr er mit der Kutsche auf diesem Weg oder mit „Treckschuten“ auf dem Wasser von Berlin zu ihrem Schloss. Die Boote hatte er eigens dafür bauen lassen.

Die freigeistige Königin widmete sich in ihrem Schloss ihrer Liebe zur Musik und Philosophie. Den höfischen Intrigen und Machtspielen am Berliner Hof konnte sie auf diese Weise aus dem Weg gehen.

Zum Geburtstag ihres Gemahls erfreute sie den Hof mit Balletten, Opernaufführungen, Konzerten – ihr Sohn, der spätere ‚Soldatenkönig‘, unterhielt die Gäste mit kriegerischen Spektakeln. Auch der große Gelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz war dort oft zu Besuch.

Sophie Charlotte war intelligent und schön und starb recht jung. Bald nach ihrem Tod benannte der König das Schloss um und so blieb ihr Name bestehen: Schloss Charlottenburg.

verfasst von
Max Mustermann
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